Nachhaltige Energielösungen für die Zukunft

Aus Cuxhaven für Cuxhaven.

Fernwärme ganz nah

„Mit erneuerbaren Energien und Fernwärme schaffen wir in Cuxhaven Klimaschutz, Unabhängigkeit und Lebensqualität.“

Oberbürgermeister Uwe Santjer brachte es beim Neujahrsempfang der Betreiber des Cuxhaveners Biomassekraftwerkes auf den Punkt.

Mehr als 100 Gäste folgten der Einladung von Forte Energie zum Neujahrsempfang am 14. Januar in den HAPAG-Hallen in Cuxhaven. „Unser Leitgedanke bei allem, was wir hier tun, ist die gelebte Nachhaltigkeit“, sagte Andreas Stillert, Geschäftsführer von Forte Energie. Das Unternehmen baut seit Anfang 2020 an einem Biomassekraftwerk vor Ort. „Grüne Fernwärme ganz nah“ lautete das Motto des Neujahrsempfangs. Das Biomassekraftwerk nutzt die erneuerbare Energiequelle Holz und will damit einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende in der Region leisten. Die prominenten Redner und kompetenten Referenten der Veranstaltung – darunter Uwe Santjer, Oberbürgermeister von Cuxhaven, und Philip Freiherr von Oldershausen, der Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen – untermauerten die hohe Bedeutung einer klima- und umweltfreundlichen Energieerzeugung.

„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, sowohl Gewerbetreibenden als auch Privatleuten bald grüne Wärme anbieten zu können, die als Fernwärme zu den Kundinnen und Kunden transportiert wird,“ so Andreas Stillert. Ein Großteil der notwendigen Vorarbeiten wäre bereits abgeschlossen und der Start des Kraftwerk-Probetriebs stünde kurz bevor. „Unser Ziel ist es, möglichst schnell nach der anschließenden regulären Inbetriebnahme mit Fernwärme Cuxhaven und die Region dabei zu unterstützen, ihren Weg von fossilen Brennstoffen zu umweltfreundlicher Wärmeversorgung zu verwirklichen.“ Wie wichtig dies ist, machte Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer in seinem Grußwort deutlich: „Die Energiewende ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft. Mit erneuerbaren Energien und Fernwärme schaffen wir in Cuxhaven Klimaschutz, Unabhängigkeit und Lebensqualität.“ Ein weiterer Referent des Abends war Philip Freiherr von Oldershausen, der nicht nur seit etwa drei Jahren Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen und damit die Stimme des niedersächsischen Waldes in Privatbesitz ist, sondern auch seit mehr als 20 Jahren einen großen land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieb führt. In seiner Rede nahm er die Zuhörer mit auf einen geradezu literarischen „Waldspaziergang“, bei dem man plötzlich auf eine gefällte alte Eiche traf. An diesem Beispiel erläuterte er in beeindruckender Art und Weise das sogenannte „Energieholz“ – Resthölzer, die bei der Wald- und Landschaftspflege übrigbleiben. Das sind abgeschnittene Äste, Baumkronen oder eben auch abgestorbene oder schwache Bäume, die gezielt entnommen werden, um dem restlichen gesunden Baumbestand mehr Stabilität zu geben. Philip Freiherr von Oldershausen: „Holz ist nicht nur die älteste Energiequelle der Menschheit, sondern gleich in mehrfacher Hinsicht nachhaltig. Es wächst laufend nach, bindet dabei Kohlendioxid und wirkt so dem Klimawandel entgegen. Vor allem aber spart es als Brennstoff fossile Energieformen ein und schont auch damit entscheidend die Umwelt.“ Mit Carsten Diermann, Leiter Klimaneutralität bei der Berliner Beratungsgesellschaft LBD, betrat anschließend ein weiterer unabhängiger Experte das Podium. Er präsentierte die Planung für die grüne Fernwärme in Cuxhaven: „Die ökologischen Fernwärmenetze reduzieren maßgeblich die CO2-Emissionen und wir haben hier vor Ort große Potenziale definiert. Besonders geeignet sind Stadtzentren, aber auch Wohn- und Industriegebiete.“ Als abschließender Referent des Abends fasste Gino Otten, Projektleiter Fernwärme bei Forte Energie, zusammen: „Fernwärme bietet viele Vorteile für Endverbraucher. Um nur zwei zu nennen: Sie ist kosteneffizient, da sie deutlich geringere Investitionen erfordert als traditionelle, dezentrale Heizungslösungen. Und sie spart Platz, da eine Fernwärmeübergabestation viel kleiner ist als beispielsweise eine Öl- oder Gasheizung.“

v.l.n.r.: Freiherr Philipp v. Oldershausen, Andreas Stillert, Stephan Truffer, Carsten Diermann, Dr. Thomas Kalkau, Gino Otten
v.l.n.r.: Freiherr Philipp v. Oldershausen, Andreas Stillert, Stephan Truffer, Carsten Diermann, Dr. Thomas Kalkau, Gino Otten