Forte Energie führt vom 4. bis 10. November weitere Tests zum zukünftigen Regelbetrieb des Biomassekraftwerks in Cuxhaven durch.
Seit Anfang 2020 baut das Unternehmen Forte Energie in Cuxhaven an einem Biomassekraftwerk, das maßgeblich durch die Erzeugung von „grünem Strom“ einen Beitrag zur Energiewende leisten wird. „Jetzt sind wir auf der Zielgeraden“, sagt Geschäftsführer Andreas Stillert. „Bevor ein nachhaltiges Kraftwerk wie unseres aber in Betrieb genommen werden kann, müssen viele Tests stattfinden.“ Dazu gehört auch in der kommenden Woche die Abnahme der Feuerungstechnik, die in enger Zusammenarbeit mit dem zertifizierten Kesselhersteller durchgeführt und von zwei Überwachungsorganisationen begleitet wird. Dabei werden die Kesselanlagen unter verschiedensten Bedingungen betrieben und dabei überprüft. „Wenn Sie Rauch aus dem Schornstein kommen sehen, wissen Sie, dass der Testbetrieb läuft“, so Andreas Stillert.
Bei dem Cuxhavener Biomassekraftwerk sorgt unter anderem ein komplexes und hochmodernes Filtersystem dafür, dass die Werte der Abgasemissionen deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben liegen. „In der Umkehrung eines bekannten Sprichwortes kann man es so auf den Punkt bringen: Wo Feuer ist, ist auch Rauch“, erläutert Andreas Stillert. „Der Unterschied zu einem offenen Holzfeuer ist allerdings, dass bei unserem Verbrennungsprozess klima- und umweltrelevante Bestandteile des Rauches auf Basis der gesetzlichen Anforderungen und der Möglichkeiten der neuesten Technologie herausgefiltert werden.“ Während der vom Gewerbeaufsichtsamt genehmigten Überprüfung werden auch bewusst unterschiedlich intensive Betriebszustände getestet. Daher kann es partiell zur unbedenklicher Geruchs- und Rauchbildung kommen.
Qualität und Sicherheit haben die oberste Priorität.
Neben dem TÜV Nord als verantwortliche Überwachungsstelle ist auch der TÜV Süd bei dem Test der Feuerungstechnik im Einsatz. Warum gleich zwei Technische Überwachungsvereine? „Die Qualität und die Sicherheit unseres Kraftwerkes haben für uns natürlich die oberste Priorität“, so Andreas Stillert. „Zahlreiche Experten und engagierte Mitarbeiter brachten bisher nahezu fünf Jahre mit höchstem Engagement all ihre Fachkenntnisse und besonderen Fähigkeiten in den Bau und die Inbetriebnahme mit ein. Dabei stand die Qualitätssicherung gemäß des ‚Vier-Augen-Prinzips‘ immer im Mittelpunkt. Das setzen wir jetzt selbstverständlich auch bei dem Prüfungsprozess durch unabhängige Gutachter fort.“
Netzstabilität, Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit
Das Biomassekraftwerk in Cuxhaven wird die Stabilität des Stromnetzes in der Region maßgeblich unterstützen. „Andere erneuerbare Energiequellen, wie etwa Wind oder Sonne, schwanken je nach Wetterlage“, erklärt Andreas Stillert. „Wir können das regenerative Holz in Zeiten eines Energieüberschusses lagern und bei Bedarf zur Stromproduktion einsetzen.“ Ein weiterer Vorteil wird die sogenannte Schwarzstartfähigkeit des Kraftwerkes sein. „Dies bedeutet, dass wir in kurzer Zeit in Betrieb und an das Netz gehen können. Dies garantiert eine hohe Versorgungssicherheit.“ Neben der Stromproduktion produziert das Kraftwerk zukünftig auch „grüne Wärme“, die als Fernwärme zu den Kunden transportiert wird. Dies hilft Cuxhaven und der Region dabei, ihren Weg von fossilen Brennstoffen zu umweltfreundlicher Wärmeversorgung zu verwirklichen. Darüber hinaus verpflichtet sich das Cuxhavener Biomassekraftwerk gleich in mehrfacher Hinsicht der Nachhaltigkeit. „Wir setzen nicht nur auf modernste klima- und umweltschonende Technologien und erneuerbare Rohstoffe, sondern auch auf die Möglichkeiten des nachhaltigen Transportes. Denn der konkrete Standort des Kraftwerkes im schönen Cuxhaven ermöglicht uns die Anlieferung vieler der von uns benötigten Materialien auf dem Schienen- oder Wasserweg.“